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“Kinder- und Jugendgipfel”- Jugendarbeit weiterhin ausgesetzt

Die bay. Staatsregierung traf sich am Montag, 8.März, um die Belange der Kinder- und Jugendlichen in den Blick zu nehmen. Beschlossene Maßnahmen und Öffnungen finden allerdings fast außschließlich im schulischen Kontext statt.

Während das erklärte Ziel „90% der Schüler*innen bis Ostern wieder in die Schulen“ zu bringen konsequent verfolgt wird, werden für die Pfingst- und Sommerferien noch zusätzliche „Bildungsangebote“ anvisiert; es wird viel Geld investiert, um in einer konzertierten Anstrengung von Tutoren-, Lehramtsanwärter*innen- und Nachhilfeprogrammen, „Förderung, Binnendifferenzierung, Förderunterricht, Ergänzungsunterricht“  die Kinder und Jugendlichen mit Lernstoff zu versorgen.     Die Schule sei wichtig „als ein Ort der sozialen Begegnung“ (Piazolo). Eine wichtige, erste Erkenntnis, aktuell noch beschränkt auf den schulischen Kontext.

Wie eine täglich wachsende Zahl von Fachkräften, Soziolog*innen und Mediziner*innen nicht müde wird herauszustellen, gehen die Bedarfe unserer Kinder und Jugendlichen aber weit über die Versorgung mit Inhalten des Lehrplans hinaus. Die vor allem im Heranwachsen so wichtigen Sozialkontakte, der Austausch mit Gleichaltrigen, das Erfahren von Selbstwirksamkeit, das Erlernen der vielzitierten „social skills“, das Partizipieren am gesellschaftlichen und auch politischen Miteinander,  all das und vieles mehr wird seit Jahrzehnten von der Kinder- und Jugendarbeit außerhalb der Schulen geleistet.     Nicht zuletzt fand und findet  in diesem Bereich auch ein Großteil der Integrations- und Inklusionsleistung unserer Gesellschaft statt.

Die landesweite Struktur der Jugendtreffs und –zentren, die Vereine und Verbände und ebenso die kirchlichen Träger; sie alle warten auf ein Signal der Politik, um hier wieder – natürlich mit erprobten Schutz- und Hygienekonzepten- tätig zu werden.

Wir können, wenn wir dürfen.