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“Mehr Wählen wagen?” Studie der OBS

„Wenn am Sonntag Wahlen wären … dürfte ich dann eigentlich wählen?“ Viele 16- und 17-Jährige in Deutschland bringt diese Frage mindestens ins Grübeln. Denn zurzeit variieren die Altersgrenzen für Wahlen von Bundesland zu Bundesland erheblich. In einigen Ländern können bereits 16- und 17-Jährige auf kommunaler Ebene mitwählen, in manchen zusätzlich bei Landtagswahlen und an wieder anderen Orten gilt das einheitliche Wahlalter von 18 Jahren. Zukünftig gilt für die Europawahl in ganz Deutschland “Wählen ab 16”. Diese Entwicklung wirft unweigerlich Fragen auf:

  • Welche Auswirkungen hat diese Uneinheitlichkeit auf junge Menschen?
  • Entstehen Frustrationen, wenn die Mitbestimmung verwehrt wird?
  • Wissen Jugendliche überhaupt, an welchen Wahlen sie teilnehmen dürfen und an welchen nicht?

Die Politikwissenschaftler Thorsten Faas (FU Berlin) und Arndt Leininger (TU Chemnitz) untersuchten bereits 2020 in einer OBS-Studie das „Wählen mit 16“. Nun befragten sie die damaligen Teilnehmenden erneut und nutzten dafür eine außergewöhnliche Konstellation: Fanden doch am 26. September 2021 in Berlin gleich vier Abstimmungen an einem Tag statt – mit unterschiedlichen Wahlaltern. Die Ergebnisse der neuen Untersuchung legen nahe, dass eine Absenkung des Wahlalters kein Selbstläufer ist und dringend (bildungs-)politisch begleitet werden muss. (Quelle: otto-brenner-stiftung.de)

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