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Pisa-Sonderstudie 21stCentury Readers

Die OECD hat [am 04.Mai 2021] unter dem Titel „21st-Century Readers“ eine Sonderauswertung zu Lesekompetenzen und Lesegewohnheiten von Jugendlichen in Zeiten der Digitalisierung vorgestellt. Die Studie beruht auf Daten aus der PISA-Erhebung im Jahr 2018, bei der 15-Jährige getestet und befragt wurden.

Hintergrund:

Die Studie „21st-Century Readers“ basiert auf einer vertieften Auswertung der Daten aus der internationalen Bildungsvergleichsstudie PISA 2018. Die PISA-Erhebung wird alle drei Jahre in den Bereichen Lesen, Mathematik und Naturwissenschaften durchgeführt. Dabei steht alternierend einer der drei Kompetenzbereiche im Mittelpunkt. Mit PISA 2018 begann der dritte Neun-Jahres-Zyklus, und die Lesekompetenz bildete nach den Erhebungen im Jahr 2000 und 2009 zum dritten Mal den Schwerpunktbereich. Für PISA 2018 wurde das Rahmenkonzept für die Erfassung der Lesekompetenz überarbeitet, um dem Lesen in Print- und digitalen Medien Rechnung zu tragen. Dabei wurden neue Aspekte des Lesens im digitalen Zeitalter stärker akzentuiert.

An der PISA-Studie nimmt eine repräsentative Stichprobe von rund 5500 15-Jährigen in Deutschland teil.

 

Die OECD fasst die folgenden wichtigsten Aspekte der vertieften Auswertung für Deutschland wie folgt zusammen:

 

  • In Deutschland sind im Bereich Lesekompetenz Leistungsunterschiede zwischen Jungen und Mädchen sowie zwischen sozioökonomisch begünstigten und benachteiligten Schülerinnen und Schülern festzustellen.

 

  • Effektive Lesestrategien zur Beurteilung der Glaubwürdigkeit von Quellen tragen in Deutschland, wie auch in vielen anderen Ländern und Volkswirtschaften, maßgeblich zu einem hohen Lesekompetenzniveau 15-Jähriger bei.

 

  • Die Leistungsunterschiede zwischen Jungen und Mädchen im Bereich Lesekompetenz spiegeln sich in den geschlechtsspezifischen Unterschieden bei der Kenntnis von drei Lesestrategien wider (Verstehen und Behalten von Texten; Zusammenfassen von Informationen; Beurteilen der Glaubwürdigkeit von Quellen).

 

  • In 35 Ländern besteht zwischen den Schülerleistungen im Bereich Lesekompetenz und der Nutzungsdauer digitaler Geräte für schulische Zwecke ein negativer Zusammenhang, insbesondere in Deutschland.

 

  • Die Lesefreude der Schüler und Schülerinnen hat in Deutschland zwischen 2009 und 2018 deutlich abgenommen. Nur zwei andere Länder verzeichneten einen ähnlich starken Rückgang – Finnland und Norwegen. Deutschland zählte 2018 zu den PISA-Teilnehmerländern mit den größten geschlechtsspezifischen und sozioökonomischen Unterschieden bei der Lesefreude.

(Quelle: Bundesministerium für Forschung und Bildung)

OECD Studie 21st Century Readers