AGJB

Landestagung 2024 – Demokratiebildung

Gemeindejugendpflege – Baustein der Demokratiebildung

Unter diesem Leitsatz fand die Landestagung der bayerischen Stadt- und Gemeindejugendpflege 2024 im Kloster Plankstetten statt.

Den Auftakt gab Frau Prof.Dr.Münch mit dem Impulsvortrag

 „Die Bedrohung der freiheitlichen Demokratie. Ursachen und Lösungsansätze“.

Es wurden sehr deutlich die Veränderungen im demokratischen Grundverständnis unseres Gemeinwesens über die letzten Jahre dargestellt und mit entsprechenden Studienergebnissen veranschaulicht.

Die Zunahme der Krisen in der Welt, mangelnde  Transparenz und Kommunikation auf Seiten der Politik, eine sich beschleunigende Veränderung in der Medienlandschaft, aber auch im Medienkonsum und letztendlich die durch Mechanismen des Internet vorangetriebene Zersplitterung der objektiven Wirklichkeit in subjektive Einzelwahrheiten, instrumentalisiert als Mittel der Politik, Religion oder schlicht aus kommerziellem Interesse, stellen eine große Gefahr für die freiheitlichen Demokratien dar; der Handlungsdruck wächst.

Gemeindejugendpflege in ihrer koordinierenden und auch ganz unmittelbaren Funktion für junge Menschen in den Kommunen muss hier noch stärker den Fokus auf politische Bildung legen. Unsere ureigenen Kernansätze, die Partizipation von Jugendlichen, das eigenverantwortliche Handeln, das Erfahren von Selbstwirksamkeit, das kompetente Artikulieren eigener Interessen im demokratischen Diskurs, das kraftvolle Handeln in der Gemeinschaft, sind wirksame Mittel in der Auseinandersetzung mit den Gegnern unserer demokratischen Grundordnung.

Workshops beleuchteten verschiedene Aspekte dieses Wandels in der Gesellschaft. So wurden Religion, Migration, “populistisches Parolenhopping“ und die „Normalisierung des Rechtsextremismus“ in den Blick genommen.

Am zweiten Tag nahm sich der Präsident des Bayerischen Jugendrings, Philipp Seitz, den Vormittag die Zeit, um mit den Kolleginnen und Kollegen des Arbeitsfelds diese und andere Herausforderungen für die bayerische Jugendarbeit zu diskutieren.

Die anhaltenden Vakanzen in der Besetzung der Referentenstellen für die hauptberuflichen Arbeitsfelder waren wiederholtes Thema. Wichtig war den Teilnehmer*innen auch die Förderstrukturen des BJR für die gemeindliche Jugendarbeit zu öffnen. Die bisher empfohlene Praxis „sich  einen Verein als Partner zu holen“ wird in Anbetracht der Entwicklungen im Vereinswesen immer schwieriger.

Der Präsident ging hier offen in die Diskussion und nahm die Anregungen mit. Vieles ist hier von der Politik abhängig und auch hier gab es einen kleinen Einblick in die Lobbytätigkeit des BJR.

Um Ausfälle von Tagungsreferent*innen zu kompensieren, sprangen die Kollegin Petra Baier mit der Moderation zweier Arbeitsgruppen, sowie der Kollege Philipp Bayer, auch Suchtberater, mit einem kurzweiligen, sehr fachkundigen Vortrag über das neue Cannabis-Gesetz und seine möglichen Auswirkungen im Alltag ein. Herzlichen Dank dafür!

Auch in diesem Jahr fand zudem wieder die Hauptversammlung der agjb e.V. statt. Zwei liebgewonnene, engagierte Kolleginnen mussten verabschiedet werden, da sie nach langjähriger Tätigkeit das Arbeitsfeld wechseln. Die Bezirkssprecherin der Oberpfalz, Iris Kirchschlager aus Regenstauf, sowie die Bezirkssprecherin in Oberbayern, Vroni Golchert aus Freising.

Als Nachfolgerinnen konnten Anke Auer, Stadtjugendpflegerin von Neumarkt in der Oberpfalz und Martha Golombek, Gemeindejugendpflege Vaterstetten in Oberbayern gewonnen werden.

Im Zuge von Neuwahlen wurden sowohl Anna Nieß, Lutz Dieter, als auch Jörg Thiergärtner in ihren Vorstandsämtern betätigt.

Euch allen herzlichen Dank für Eure Arbeit, Euer Mitwirken und euer Engagement!!!

Tagungsunterlagen stehen zeitnah im Forum zur Verfügung